Im Jahre 1301 belegte ein Edelherr Johann von Bilstein in einer Urkunde einen Johann von Apentrop mit dem Titel "Greve", d. h. Markenrichter.

Damit beginnt die dokumentierte Gerichtsbarkeit im Fredeburger Raum, die in über 700 Jahren bis heute einem ständigen Wandel unterworfen war.

 Stadtgericht, Freistuhl, Gogericht, Justizamt, Land- und Stadtgericht, Kreisgerichts-Deputation, Kreisgerichtskommission und periodische Gerichtsdeputation waren Begriffe - zeitweise auch nebeneinander -, bis im Jahre 1879 die Reichsjustizreform zur Neuordnung der Gerichtsorganisation führte und Fredeburg ein Amtsgericht mit 2 Richtern erhielt.

 Durch die kommunale Neugliederung wurde das Amtsgericht Fredeburg mit Wirkung vom 01.01.1975 umbenannt in "Amtsgericht Schmallenberg", dessen Bezirk identisch mit der neu gebildeten Stadt Schmallenberg wurde. Diese ist mit 83 Ortschaften und einer Größe von 303 qkm die flächenmäßig größte kreisangehörige Gemeinde in Nordrhein-Westfalen.

Sitz des Amtsgerichts blieb aber weiterhin Fredeburg, das mit Wirkung vom 01.01.1975 nicht mehr eine selbständige Stadt war, sondern als Stadtteil zur neuen Stadt Schmallenberg gehörte.

Am 03.03.1995 wurde dieser Stadtteil als Bad Fredeburg anerkannt.

 Auch das Gebäude (Bad Fredeburg, Im Ohle 6), welches am 15.01.1846 fertiggestellt und als Rat- und Schulhaus bezogen wurde, kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken.

Im Jahre 1889 wurde es Domizil des Amtsgerichts und am 09.04.1945 durch Kriegseinwirkung bis auf die Grundmauern zerstört. Erst am 03.12.1949 konnte die Übergabe des im alten Stil wieder errichteten Gebäudes auf die Justiz erfolgen.

Am 11.07.1985 wurde es als erstes Gebäude der Stadt Schmallenberg unter Denkmalschutz gestellt.   

Nach zwischenzeitlicher Unterbringung der Stadtsparkasse ist nunmehr nur noch das Amtsgericht als Behörde in diesem Gebäude vertreten. Seit etlichen Jahren befindet sich im Dachgeschoss das einzige Gerichtsmuseum im Lande Nordrhein-Westfalen.

Spuren der Vergangenheit kann man heute in der Nähe von Bad Fredeburg auf einem Ruheplatz entdecken, wo eine Femelinde und ein Felsbrocken mit einer Metallplatte an den Fredeburger Kurfürstlichen Freistuhl "Zwischen den Porten" in den Jahren 1439 - 1540 erinnern.

Vor allem jedoch im Gerichtsmuseum, welches der Öffentlichkeit zugänglich ist und seit dem 26.04.2002 von dem Verein "Gerichtsmuseum Bad Fredeburg e.V." geleitet wird, ist die örtliche und überörtliche Geschichte der Justitia anschaulich dargestellt. (Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.gerichtsmuseum.de)